Es war einmal …
und zwar im Jahre 1897. In Malsch. Bei Karlsruhe. Im Badischen. In Deutschland. Da gab es Männer und Frauen, die sich dazu entschlossen, den Turnverein zu gründen. Und irgendwann beschlossen sie, sich einmal im Jahr zu treffen und sinn- und zwanglos zu feiern. Nicht zur Weihnachtszeit – nein, im Jänner eines jeden Jahres. Mit Kind und Kegel. Freund und Feind – ach nee, hatten sie ja keine! Sie ehrten einander, turnten sich was vor, tranken und speisten gemeinsam, sangen sich diverse Vater-Jahn-Lieder vor und tanzten dazu.
Im Jahre 1981 (da beginnen die Aufzeichnungen) war nun dies alles nicht mehr genug. Gestandene Handballrecken führten zum ersten Mal im Rahmen ihrer „Familienfeier“ – so nannte man nun das Treffen von und mit Kind und Kegel, Freund und … – ein Theaterstück auf. Von Jahr zu Jahr wuchs der Spaß an der Sache, auch Turner, Volleyballer, Tischtennis’ler, Leichtathleten und deren „Innen“ taten mit. Spielten sie in den frühen Jahren eher weniger als mehr – so dreißig bis achtzig Minuten -, wuchs mit der Zeit die Freude am Theater so sehr, dass abendfüllende Stücke zur Aufführung kamen.
Zwischen Januar und September wurden Schauspieler gesucht und Stücke gefunden. Von September bis Januar dauerten jährlich die Proben. Zweimal, dreimal pro Woche traf man sich, um sich auf den großen Auftritt zur Familienfeier vorzubereiten. Auch an den Weihnachtsfeiertagen, auch an Silvester oder gar am Neujahrstag! Ein stattlicher Aufwand um Kind und Kegel, Freund und … zu erbauen. So sinnierten die Frauen und Männer jährlich wiederkehrend.
So kam das Jahr 2000. Millenium; Jahrhundert- und Jahrtausendwechsel. Bei anderen sollten Computer abstürzen oder Funkuhren rückwärts laufen. Bei der Theatergruppe brach eine Revolution aus: Wir trauten uns mit unserem Wollen – „Können“ wollen wir es nicht nennen, das sollen unsere geneigten Zuschauer und deren „Innen“ beurteilen – in die Öffentlichkeit. Die Theatergruppe erhörte das Flehen von überzeugten Fans aus den Reihen des Vereins und spielte zum ersten Mal für zahlende Gäste. Und zwar in der Turnhalle in Waldprechtsweier, einem Teilort von Malsch. Im Landkreis Karlsruhe. Im Baden-Württembergischen. In Deutschland. Und zwar das Stück „Drunter und Drüber“. Und weil es in der Gruppe genauso auch immer zugeht, hielten wir gemeinsam mit unseren Gästen unsere Taufe auf ebendiesen Namen „Drunter und Drüber“ ab. Der Täufling lud seine Gäste auf ein Gläschen Sekt ein! Des g’hört so!
Die „Drunter und Drüber“ hat mittlerweile einen festen Schauspielerstamm. Wir treffen uns monatlich in aller Unregelmäßigkeit. Gönnen uns jährlich ein Probenwochenende zur Vorbereitung des neuen Stückes. Nehmen an Seminaren teil um unser Wollen – „Können“ siehe oben – zu verbessern. Spielen in Malscher Mundart mit einigen hochdeutschen Ausreißern. Aber keine reinen Bauernschwänke. Ohne Mikrofone beschallen wir die Ohren unserer Gäste. Wir colorieren unsere Stücke lokal. Im Frühjahr – meist im März – spielen wir zweimal vor ausverkauftem Haus.
Es rumort, es treibt uns weiter. Im Jahr 2008 tut sich was: die Truppe formiert sich zum „Theaterverein Drunter und Drüber“. Und die große Nachfrage führt dazu, dass wir nach 2009 seit 2016 dreimal auf der Bühne zu sehen sind mit unserem Stück.
Im Jahr 2019 stehen wir zum 10-ten Mal als Verein auf der Bühne! Wer hätte gedacht, dass wir soooo lange durchhalten… Die Spielfreude treibt uns voran. Und die Transfusion mit frischem Blut – es sind 6 junge Leute in der Truppe – hat unser Theaterleben inspiriert!
Neue Medien – wir gehen mit der Zeit: in Facebook findet man uns unter ″Theaterverein Drunter und Drüber e.V.″.
Neugierig geworden? Ein Live-Eindruck hält am besten! Besuchen Sie uns doch zu unserer nächsten Aufführung. Kartenwünsche, mal anrufen wollen oder E-Mail schreiben? Gerne.
Und denken Sie daran:
WIR SPIELEN NUR FÜR SIE !
Und jetzt: ALLES AUF ANFANG…